Die Idee für diese Grafik entstammt dem Muster Experienced Expert
aus der Masterarbeit von Xiaoxuan Ge vom 08. April 2008
“FLOW Patterns: Beschreibung und Diskussion von Informationsflussmustern in der Softwareentwicklung”:
Die Idee für diese Grafik entstammt dem Muster Experienced Expert
aus der Masterarbeit von Xiaoxuan Ge vom 08. April 2008
“FLOW Patterns: Beschreibung und Diskussion von Informationsflussmustern in der Softwareentwicklung”:
Zum dritten Mal wende ich das template von Starke und Hruschka an.
Liebe Leute, Ihr habt mir (mal wieder) den Arsch gerettet!
Heute ist es an der Zeit, mich dafür mit diesem Beitrag zu bedanken.
http://www.arc42.de/
Unter dieser Webseite bieten die Autoren seit einigen Jahren ihre gesammelten Erfahrungen im IT Consulting mit dem Schwerpunkt Software-Architektur an.
42 ist die Antwort und der Name ist Programm.
Sie haben ein neues Projekt und wollen es verstehen?
Sie kommen neu in ein altes Projekt und wollen es verstehen?
Es ist sogar ein IT Projekt? Eine Software?
42 ist die Antwort. Arc42 bietet u.a. ein template zur Architekturdokumentation.
Arbeiten Sie es durch und Sie kommen an jeder Schmuddelecke Ihres Projektes vorbei. Danach kennen Sie Ihr Projekt besser als Ihre Westentasche.
Ein Projekt mit Arc42 durchzuarbeiten ist nach meiner Erfahrung durchaus aufwändig und an einigen Stellen herausfordernd. Ich benutze es als Leitfaden.
Natürlich wissen Sie, dass Sie alle Stakeholder Ihres Projektes kennen sollten.
Versuchen Sie mal, diese aufzuschreiben.
Natürlich wissen Sie, dass Qualitätskritieren Bestandteil der Anforderungen sind.
Versuchen Sie mal, diese aufzuschreiben. Sie müssen dazu vermutlich mehrmals mit Ihren Stakeholdern iterieren. Gut, dass Sie die ja schon kennen.
Natürlich wissen Sie, dass Sie sich mit den Risiken Ihres Projekts beschäftigen müssen.
Machen Sie sich die Mühe, die Risiken zu beschreiben und zu bewerten. Und vergessen Sie das Iterieren mit den Stakeholdern nicht.
Arc42 führt Sie durch alle diese Bereiche, unterstützende Texte helfen Ihnen, die Inhalte zu bestimmen und festzuzurren.
Selbst ein Kapitel über Entwurfsentscheidungen ist enthalten, so läßt sich später jederzeit nachvollziehen, warum sich für diese und gegen jene Lösung entschieden wurde.
Quasi von selbst entsteht dabei die Dokumentation Ihrer Software-Architektur mit allem, was Sie in diesem Umfeld wissen müssen.
Nach meiner Erfahrung läßt sich die Arc42 Methode auch für Nicht-Software-Projekte durchführen. Vermutlich sogar für Projekte aus beliebigen (technischen) Bereichen, wenn Sie nicht relevante Kapitel weglassen oder entsprechend modifizieren.
So habe ich das Projekt MobileCoDaC, ein IT Infrastrukturprojekt, mit Arc42 gezähmt.
Ebenfalls erfolgreich habe ich Arc42 für die Software-Architekturdokumentation meines Software-Entwicklungs-Projektes ArchiveDB verwendet.
Diesmal habe ich mit der Arc42 Methode die Architektur einer IT Wissensbasis bearbeitet und jetzt weiss ich ebenso wie meine Stakeholder sehr genau, was das System leisten soll und wie es aufgebaut wird.
Um Meisterschaft zu erreichen, benötigt der Mensch 10000 Stunden Beschäftigung mit einem Thema. Aber nicht jeder erreicht diese Meisterschaft. Und auch einmal erreichte Meisterschaft in einem Gebiet kann wieder verloren gehen, wenn es zu selten praktiziert wird.
Um herauszufinden, wie Wissensmanagment gelingen kann, habe ich mich mit diversen Modellen des Wissenserwerbs beschäftigt. Modelle sind nur Modelle. Eine Person bezüglich ihres Wissens zu einem Thema in ein Modell einzusortieren, ist immer eine Vereinfachung.
Nahezu allen Modellen ist eine 4- oder 5stufige Pyramide gemeinsam. Daher habe ich diese in einer einzigen Tabelle aufeinander abgebildet und mit weiteren Bemerkungen versehen. Die Tabelle ist als Pyramide zu lesen: die höheren Zeilen bauen immer auf den darunterliegenden Zeilen auf.
Niveau [1] | DIKW Modell [2] | Dreyfus Modell [3] | Komplexität [4] / Effizienz [5] / W-Frage | Braucht: |
Unbewusste Kompetenz | Wisdom / Können | Experte / Guru | Komplex | Intuition |
Bewusste Kompetenz | Understanding / Verstehen | Erfahren / Gewandt / Versiert | Kompliziert / Effektiv / Warum | Erklärungen |
Bewusste Inkompetenz | Knowledge / Wissen | Fachkraft / Kompetente | Effizient / Wie | Anleitungen / Checklisten |
Unbewusste Inkompetenz | Information | (fortgeschrittene) Anfänger / Neuling | Einfach / Was | Regeln |
Literatur
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kompetenzstufenentwicklung
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/DIKW_pyramid
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Dreyfus_model_of_skill_acquisition
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Komplexität und https://de.wiktionary.org/wiki/kompliziert
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Effektivität#Der_Unterschied_zwischen_Effektivität_und_Effizienz
Jeder Frau, die in Mecklenburg-Vorpommern lebt und eine Führungstätigkeit in der Wirtschaft anstrebt, sei das Cross-Mentoring Programm des Landes Zukunft durch Aufstieg empfohlen.
http://www.zukunft-durch-aufstieg.de
Für mich als Mentorin wieder eine spannende Möglichkeit, über meinen fachlichen Tellerrand hinauszublicken. Sowohl meine Mentee stammt aus einer anderen Branche als ich als auch die anderen Mentorinnen und Mentoren. Cross bedeutet also branchenübergreifend und firmenübergreifend.
Geht denn das, kann ich eine Mentee betreuen, die keine IT-Frau ist? Ja, es geht. Die Themen sind universell und die Lösungen sind individuell. Und auch das ist Wissens-Management. Die Weitergabe von Erfahrungswissen.
Im Kreis der Mentor_innen haben wir reflektiert, wie das Programm bekannter gemacht werden kann. Dies ist mein Beitrag dazu.
Ich tauche gerade tief im Wissensmanagement.
Dabei beschäftige ich mich zunächst mit dem Thema “lernen”. Denn lernen muss und will ich eine ganze Menge. Wie aber geht das eigentlich, ohne zu “büffeln”?
Dabei stolperte ich mal wieder über einen Beitrag im Internet.
There are four key principles to ensure effective storage in long-term memory; key principles to making your MARC [1]
Es gibt vier Prinzipien, um effektiv Wissen im Langzeitgedächtnis zu speichern.
Meaning / Bedeutung – Gebe den Dingen Bedeutung für Dich
Attention / Aufmerksamkeit – widme Dich dem Wissen, schenke ihm Deine Aufmerksamkeit
Repetition / Wiederholung – “ohne Fleiss kein Preis”
Creativity / Kreativität – Alles ist erlaubt, um Dir das Wissen anzueigen. Versuch es doch mal mit den folgenden Ideen:
Ich habe versucht, technische Begriffe, die ich verschlagwortet habe, mit Farben zu versehen. Genauer: Die Schlagworte mit Farben versehen, weil in meinem Tool eine Farbe je Schlagwort möglich ist. Herausgekommen ist dann so etwas:
Einige Begriffe sträuben sich noch ein wenig, z.B.
Aber es gibt ja auch noch so viel mehr Farben. Pinkfarbene Prozesse? Und der nächste “Rehearsal” steht ja bald an.
Literatur:
[1] http://www.ashridge.org.uk/360
Spring 2008 From goldfish to elephant – make your MARC in business The Ashridge Journal
Diesmal hatte sich Elsevier wirklich extrem viel Zeit gelassen. Aber endlich doch geschafft! Was mir die Möglichkeit gab, die Highlights des ersten Experimentbetriebs aus Sicht meines Projektes einfliessen zu lassen.
Hier also endlich mein Artikel über mein Big Data Projekt mit Forschungsdaten:
http://dx.doi.org/10.1016/j.fusengdes.2016.05.026
Nachtrag 28.10.2016
Heute kam der Link zur finalen Version mit folgendem Hinweis:
“To help you access and share your article, we are providing you with the following personal article link, which will provide free access to your article, and is valid for 50 days, until December 16, 2016”
http://authors.elsevier.com/a/1TyFH3HHIK5fhM
I like the differentiation I found at some webpages:
Managers focus on things <=> Leaders focus on people
Managers do things right <=> Leaders do the right things
Managers plan <=> Leaders inspire
Managers organize <=> Leaders influence
Managers direct <=> Leaders motivate
Managers control <=> Leaders build
Managers follows rules <=> Leaders shape entities
Managers have employees. <=> Leaders win followers.
Managers react to change. <=> Leaders create change.
Managers have good ideas. <=> Leaders implement them.
Managers communicate. <=> Leaders persuade.
Managers direct groups. <=> Leaders create teams.
Managers try to be heroes. <=> Leaders make heroes of everyone around them.
Managers take credit. <=> Leaders take responsibility.
Managers are focused. <=> Leaders create shared focus.
Managers exercise power over people. <=> Leaders develop power with people.
How about you?
[1] http://scrumtrainingacademy.com/smc/managers-vs-leaders/
[2] http://www.marksanborn.com/blog/9-differences-between-managers-and-leaders/
Neulich rappelte in meiner Mailbox ein Artikel von Philine Erfurt über Widerstände bei der Implementierung von Gender Mainstreaming und Diversity Management [1].
Wenige Tage später hatte ich die Gelegenheit, solche Widerstände am eigenen Leibe zu spüren, nachdem ich einen Vortrag zum Thema „Die Macht der Sprache“ organisiert hatte. Ein Betroffener kam Tage (!) später zu mir, um seine eigene Betroffenheit bei mir abzuladen, nachdem es zu heftigen Diskussionen im Kollegium gekommen war.
Hier meine Zusammenfassung des o.g. Artikels, der sehr schön die Reaktion meines Kollegen illustriert:
Alle Änderungen bedrohen den Status Quo. Oft sind sich die beteiligten Akteur*innen dessen jedoch nicht bewusst. Bei Gender Mainstreaming und Diversity Management handelt es sich um tiefgreifende Änderungen, die als Querschnitts-Thema potentiell alle Bereiche einer Organisation betreffen.
Philine Erfurt unterscheidet verschiedene Formen und Ebenen von Widerständen:
Organisationsmitglieder fühlen sich auf der persönlichen Ebene angesprochen. Dies betrifft ihre Identität und ggf. ihren Selbstschutz, z.B. Angst vor Stigmatisierung als Quotenfrau. Betroffene kalkulieren ihre persönlichen Kosten versus Prestige und Anerkennung.
Es besteht die Gefahr der psychologischen Verdrängung, z.B. wenn selbst (noch) keine Diskriminierungserfahrung vorliegt. Dies gilt auch für eine Gruppe von Personen. Es gilt ebenso für die Unterprivilegierten selbst, die betroffene Person will nicht Bestandteil der unterprivilegierten Gruppe sein.
Normen und kollektive Ordnungsmuster spielen eine Rolle. Z.B. die volle Verfügbarkeit einer Person. Die Aufdeckung dieser Normen stört eingespielte Routinen und Muster. Eine
rationale Unternehmenskultur erschwert die Thematisierung persönlicher Irritationen. Eine Querschnitts-orientierte Arbeitsweise widerspricht der wettbewerbsorientierten Kultur. Potentiell sind Privilegien, Status sowie die Hierarchie in Gefahr. Eine Organisation ist nicht neutral.
Daraus resultiert Bedrohung. Das Finden von Ungleichheiten thematisiert eine vorhandene Unzulänglichkeit der Organisation in der Vergangenheit. Die Homogenität in hoch kohäsiven Gruppen wird aufgebrochen, die Veränderung kommt dabei nicht vom Leader. Mehr Diversität erschwert Entscheidungen im Top Management. (Aber diese Entscheidungen sind dann besser, es lohnt sich also.)
Es ist sinnvoll, persönliche Prozesse und organisationale Wandlungsdynamiken zu beachten. Widerstand ermöglicht Reflexion und Auseinandersetzung. Organisationales Lernen erfolgt nicht ohne Widerstände. Widerstände sind ein Zeichen dafür, dass die Veränderung kommt oder bereits an die Tür klopft.
Die „convincers“ sollten folgende Punkte adressieren:
P.S.: Meine Textverarbeitung schlägt mir vor, Diversität in „davorsitzt“ zu korrigieren. Na dann mal los!
Literatur:
[1] Philine Erfurt: „Nicht wichtig, keine Zeit, fehlende Beweise – Widerstände bei der Implementierung von Gender Mainstreaming und Diversity Management“, Diversitas Heft 2, http://www.zf-diversitas.eu/resources/11+01+20+Diversitas+02+Art+EP.pdf
5 Mentees, 5 Mentorinnen, je 8 Minuten Zeit für Frage und Antwort.
Was bewegt junge Frauen, die am Ende ihres Informatikstudiums stehen?
Welche Fragen haben sie an weibliche IT-Profis, die schon viele Jahre im IT-Beruf sind?
Alle Mentees befanden sich in einer beruflichen Umbruch-/Veränderungssituation.
Das Ende des Bachelor- oder Masterstudiums oder das Ende der Promotion wirft viele Fragen auf:
Bleibe ich in der Forschung oder gehe ich in die Wirtschaft?
Welcher Job passt zu mir?
Bin ich gut genug für den xyz Job?
(Wie) kann ich mich in einem reinen Männer-Team behaupten und wohlfühlen?
Wie finde ich den Job, der zu mir passt?
Wie läßt sich Beruf und Familie vereinbaren?
Was ist die beste Zeit für die Familiengründung?
Ich suche einen ruhigen Job, um zu mir selbst zu finden.
Ich suche einen Job, der mich herausfordert, in meinen Praktika habe ich mich immer schnell gelangweilt.
Ich traue mich nicht, mich bei xyz zu bewerben.
Wird meine Beziehung darunter leiden, wenn ich an einem anderen Ort arbeite?
Viele der Fragen drehten sich um die individuelle Persönlichkeitsentwicklung.
Wie gehe ich mit meinen eigenen Ängsten und der eigenen Unvollkommenheit um?
Die Veranstaltung fand im Rahmen der 30. Jahrestagung Frauen und Informatik statt.
Mentees und Mentorinnen konnten im gleichen Maße profitieren.
Für mich als Mentorin war es eine schöne Erfahrung und Gelegenheit, meine eigene Lebenserfahrung weitergeben zu können, ganz gezielt an junge Menschen und insbesondere an motivierte junge Frauen, die ihren Weg in den IT-Beruf suchen. Ebenso ergab sich für mich durch die Fragen eine (erneute) Reflexion der eigenen Entscheidungen und Beweggründe.
Die Veranstaltung fand im Heinz Nixdorf Forum in Paderborn statt, bei der es auch die Gelegenheit gab, die Ada Lovelace Sonder-Ausstellung “Am Anfang war Ada” anzusehen.
Einleitung
Dieser Artikel basiert auf dem SCARF Modell [1] und wurde inspiriert durch einen Artikel von Veronika Kotrba und Ralph Miarka [2]. Es beschreibt die Bedürfnisse des Menschen und wie sie im beruflichen Kontext erfüllt werden können bzw. was passiert, wenn die Bedürfnisse vernachlässigt werden. Außerdem wird beschrieben, wie die agile Methode Scrum sich hier einordnet.
Wenn das Belohnungssystem (reward) des Menschen aktiviert wird, gelangt er in den “hin-zu”-Status (approach state). Dies führt zu mehr Engagement, Menschen tun schwierigere Dinge, gehen mehr Risiken ein, denken tiefer und entwickeln neue Lösungen. Damit verbunden sind positive Gefühle, Interesse, Glück (happiness, joy) und Verlangen. Wird hingegen das Bedrohungssystem (threat) aktiviert, führt es zu einer Vermeidungshaltung „weg-von“.
Wie kann das Belohnungssystem des Menschen im beruflichen Umfeld „gefüttert“ werden? David Rock [1] beschreibt die folgenden 5 Dimensionen:
Scrum wurde u.a. von Jeff Sutherland [3] entwickelt und ist eine Methode, Software-Entwicklungs-Teams effizient(er) zu machen und den agilen Entwicklungsprozess [4] zu unterstützen.
Status
Der Status im beruflichen Umfeld beschreibt die Wahrnehmung unserer relativen Wichtigkeit, unsere „Seniorität“ gegenüber anderen Menschen. Wer von Aktivitäten ausgeschlossen wird, fühlt einen Statusverlust. Positives Feedback hingegen erhöht den Status. Menschen, die lernen und sich verbessern dürfen, können dadurch ihren erlebten Status erhöhen. Wenn dann die persönliche Weiterentwicklung im Team beachtet und wertgeschätzt wird, umso besser. Auf der anderen Seite bringen Performanz Reviews das Risiko mit sich, einen potentiellen (gefühlten) Statusverlust zu bewirken. Dem kann entgegengewirkt werden, indem die Person sich selbst einschätzen darf und damit Einfluss darauf erhält, ihre relative Position in ihrer Community zu bestimmen. Im Scrum besteht täglich die Möglichkeit, seinen eigenen Status im Vergleich zu den anderen Team-Mitgliedern zu justieren.
Sicherheit
Menschen benötigen Sicherheit. Veränderungen können zu Unsicherheit führen. Im Change Management besteht eine der großen Herausforderungen darin, die Sicherheit stückweise zu erhöhen. Dies ist Aufgabe von Managern, Consultants und Vorgesetzten. Durch die Erstellung von Business Plänen wird die Strategie beschrieben, nachlesbar und damit greifbarer. Das Zerlegen komplizierter und komplexer Projekte in kleinere, überschaubarere Schritte klärt Erwartungen. Implizite Konzepte explizit zu machen, erhöht die Sicherheit. Dies kann bereits die Ankündigung eines Zeitpunktes sein, zu dem weitere Informationen vorliegen. Im Scrum wird der Team-Status täglich in Standup (kurzes Meeting im Stehen) abgeglichen und so Sicherheit für die Arbeiten des nächsten Tages erhalten. Bei aufgetretenen Problemen wird schnelle Hilfe im Team vermittelt. In den Sprint-Meetings wird die Strategie der nächsten Wochen kommuniziert anhand des Backlogs (Anforderungsliste). Für mich stellt sich bei diesem Thema die Frage der Langzeitperspektiven. Wie sehen Sie das?
Selbstbestimmtheit
Hier geht es darum, die individuell gefühlte Wahl zu haben. Unentrinnbare Situationen werden von Menschen als negativer Stress empfunden. Aussteiger entfliehen ihrem Berufsleben, um ihrem Bedürfnis nach größerer Autonomie gerecht zu werden, auch wenn sie dadurch Gehaltseinbußen hinnehmen müssen. Die Selbstbestimmtheit am Arbeitsplatz kann durch viele Maßnahmen erhöht werden: Die Gestaltungsfreiheit über den eigenen Arbeitsplatz, den eigenen Arbeitsprozess (workflow), die selbstbestimmte Verfügung darüber, wann und wo gearbeitet wird, all dies bietet Raum für Autonomie und Kreativität. Die Möglichkeit eines Menschen, in seinem Kompetenzbereich Entscheidungen treffen zu können, ohne den Vorgesetzten fragen zu müssen oder dessen Intervention zu fürchten, ist ein Zeichen für Selbstbestimmtheit. Dies in Organisationen zu verankern ist keine einfache Aufgabe. Im Scrum bestimmt das Team selbst, wie es die Arbeiten durchführt. Ein Scrum-Master schützt das Team vor den direkten Durchgriff des Product Owners (der für das Produkt inhaltlich verantwortlich ist) und ermöglicht die Selbstbestimmtheit des Teams. Hindernisse werden vom Scrum Master beseitigt.
Zugehörigkeit
Jeder Mensch fühlt sich sozialen Gruppen verbunden. Dieses ist notwendig für sichere menschliche Kontakte innerhalb dieser Gruppen und in andere Gruppen hinein. Wem Zugehörigkeit fehlt, ist einsam. Wenn ein Mensch vom Fremden zum Freund wird, schüttet der Körper das Bindungshormon Oxytocin aus. In der globalisierten Welt ist die positive Verbindung zu anderen Menschen ein wichtiger Management-Faktor. Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Kulturen kann harte Arbeit sein. Das Teilen persönlicher Informationen wie Geschichten, Fotos oder Seiten in sozialen Netzwerken erhöht die sichere Kommunikation zwischen Menschen, die sich selten oder nie von Angesicht zu Angesicht treffen. Mentoring und Coaching sind Instrumente, um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu erhöhen. Kleine Gruppen erleichtern das Zugehörigkeitsgefühl. Wer auf der Arbeit einen besten Freund/Freundin hat, fühlt sich verbundener, wie die Gallup-Studie [5] beschreibt. Scrum Teams sind von überschaubarer Größe und bieten z.B. mit Pair programming eine gute Möglichkeit, wie Team-Mitglieder voneinander lernen können.
Gerechtigkeit
Fairness ist für viele Menschen wichtig. Menschen sind bereit, ehrenamtlich tätig zu sein, um die Welt ein klein wenig gerechter zu machen. Notwendig im beruflichen Kontext sind hierfür Transparenz, Verbindung und Verbindlichkeit, die Menschen einbeziehen in die Dinge, die im Beruf für sie wichtig sind. Klare Erwartungshaltungen in allen Situationen können hier helfen. Egal, ob es sich um ein einstündiges Meeting oder einen Fünfjahresvertrag handelt. Teams sollten ermächtigt werden, ihre eigenen Regeln zu definieren. Auch „grass root“ Entscheidungen sollten möglich sein: Das Team bestimmt, wie die Arbeitslast verteilt wird und wer welche Arbeiten übernehmen kann. Team Commitment nennt sich dies im Scrum.
Zusammenfassung
Das Scarf Modell erklärt Faktoren für das psychische Wohlbefinden des Menschen und welche Herausforderungen sich im beruflichen Kontext für Führungskräfte daraus ergeben. Scrum ist eine agile Methode zur Software-Entwicklung und deckt die Bedürfnisse des Scarf Modell ab.
Hier noch ein Tipp für Menschen, die Anderen etwas „bei-bringen“ möchten:
Literatur
[1] SCARF – a brain based model for collaborating with and influencing others, David Rock in Neuro Leadership Journal, 2008
[2] Konfliktbewältigung, Veronika Kotrba und Ralph Miarka, iX Kompakt IT Projekte 4/2015
[3] Scrum: The Art of Doing Twice the Work in Half the Time, Jeff Sutherland, August 2015
[4] agile manifesto, http://www.agilemanifesto.org/
[5] Gallup Engagement Index Deutschland 2014, Marco Nink, http://www.gallup.com/de-de/181871/engagement-index-deutschland.aspx