Die Fachgruppe Frauen und Informatik der Gesellschaft für Informatik veranstaltet Jahrestagungen zu wechselnden Themen.
Wir setzen uns für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an der Informationstechnologie ein, tatsächliche Chancengleichheit im Berufsleben, bezogen auf Gehalt, Laufbahn und Arbeitsbedingungen und das stärkere Bekanntmachen der hohen Kompetenz von Informatikerinnen in der Berufswelt und in der Öffentlichkeit. Als Rollenmodelle möchten wir das Interesse von Mädchen und jungen Frauen an der Informatik wecken. Wir bieten Möglichkeiten zur Vernetzung und Bereitstellung von frauenbezogenen Informationen.
Thema: Digitale Souveränität
In den letzten Jahren hat sich ,,digitale Souveränität” zu einem zentralen Begriff im Diskurs über Digitalisierung und Digitalpolitik entwickelt vor allem im Zusammenhang mit Infrastrukturen, Daten, Algorithmen, aber auch der digitalen Bildung. Dabei verfolgt digitale Souveränität das Anliegen, selbstständiges, selbstbestimmtes und sicheres Entscheiden und Handeln im digitalen Raum unterschiedlicher Interessengruppen wie der Gesellschaft bzw. den Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, öffentlicher Verwaltung, aber auch in Beziehung zu Drittstaaten zu ermöglichen.
Digitale Souveränität inkludiert neben technischen Anforderungen der Interoperabilität und Standardisierung in der Technologiegestaltung somit die verbesserte Abbildung der Bedürfnisse der Interessengruppen, um Menschen eine souveräne Technologienutzung zu ermöglichen. Für die Praxis setzt das beispielsweise voraus, die individuellen Datenschutzinteressen zu wahren und Möglichkeiten zur Kontrolle der Datenspeicherung und – verarbeitung aber auch zur Aneignung digitalerKompetenzen (Data Literacy) bereitzustellen.
Dennoch sieht sich digitale Souveränität bisher mangelnden Umsetzungsstrategien ausgesetzt. So fehlt es an Beschreibungen klarer Vorgehensweisen, die sich in technischen, organisatorischen oder rechtlichen Anforderungen begründen. Digitale Dienstleistungen sind häufig intransparent in ihren Nutzungsbedingungen (siehe Schufa) oder Nutzer:innen erhalten kaum Möglichkeiten, über den Umgang ihrer persönlichen Daten mitzubestimmen (siehe Digitale-Versorgung-Gesetz). Eine wesentliche Voraussetzung für digitale Souveränität ist es zukünftig daher, die vielschichtigen Bedürfnisse der Interessengruppen zu einen.
Meine Sketchnotes zu den Beiträgen:
Digitale Souveränität in Deutschland und Europa: Slogan oder Strategie? Julia Pohle, WZB für Sozialforschung
Mehr digitale Souveränität für die öffentliche Verwaltung: Mit Open Source! Miriam Seyffarth, OSB Alliance
Intersektionale feministische Perspektiven auf Digitale Souveränität Bianca Herlo, Weizenbaum-Institut
Diskussionsrunde: Wie souverän sind unsere digitalen Infrastrukturen – wie souverän sollten sie sein?
Preisverleihung für hervorragende Abschlussarbeiten, Übergabe des Preises: Ulrike Lucke, Vizepräsidentin der GI
Besonders habe ich mich über den Sonderpreis gefreut, der an eine Kollegin ging: https://www.nfdi4datascience.de/news/award_women_informatics/
Herzlichen Glückwunsch allen Preisträgerinnen.